Sicherung fliegt ständig raus? Das sind die Ursachen und Lösungen
Ein alltägliches Problem mit ernsten FolgenPlötzlich wird es dunkel, der Fernseher geht aus, und auch das WLAN verabschiedet sich: Die Sicherung ist wieder rausgeflogen. Was auf den ersten Blick nur lästig wirkt, kann ein Hinweis auf ernste Probleme im Stromnetz sein. Doch keine Sorge: Wir erklären dir, woran es liegen kann, wenn die Sicherung immer wieder auslöst – und wie du das Problem sicher löst.
Warum fliegt die Sicherung überhaupt raus?
Sicherungen haben eine wichtige Schutzfunktion: Sie unterbrechen den Stromkreis, wenn zu viel Strom fließt oder ein Fehler vorliegt – zum Beispiel bei einem Kurzschluss oder einer Überlastung. Das verhindert Überhitzung, Brände und Stromschläge. Wenn deine Sicherung häufig auslöst, hat das in der Regel eine konkrete Ursache, die nicht ignoriert werden sollte.
Mögliche Ursachen für das Auslösen der Sicherung
1. Überlastung des Stromkreises
In vielen Haushalten hängen zu viele Geräte an einer einzelnen Steckdose oder Mehrfachsteckdosenleiste. Gerade energieintensive Geräte wie Wasserkocher, Mikrowelle oder Heizlüfter können den Stromkreis schnell überfordern und so zur Überlastung führen.
Tipp: Verteile stromintensive Geräte auf verschiedene Stromkreise. Nutze nach Möglichkeit mehrere Steckdosen in unterschiedlichen Räumen.
2. Kurzschluss
Ein Kurzschluss tritt auf, wenn Strom auf direktem Weg von der Phase zum Neutralleiter oder zur Erde fließt – ohne Verbrauchswiderstand. Häufige Ursachen sind defekte Geräte, fehlerhafte Leitungen oder Beschädigungen durch Nägel oder Schrauben in der Wand.
So erkennst du einen Kurzschluss: Es riecht verbrannt, ein Gerät funktioniert nicht mehr oder die Sicherung löst sofort beim Einstecken aus. In diesem Fall: Gerät sofort vom Netz trennen und vom Fachmann prüfen lassen!
3. Fehlerstrom / Isolationsfehler
Ein Fehlerstromschutzschalter (FI-Schalter) unterbricht die Stromversorgung, wenn Strom aus dem Stromkreis austritt, z. B. durch feuchte Kabel, defekte Geräte oder Wasser in Steckdosen. Dies dient dem Personenschutz und sollte immer ernst genommen werden.
Beispiel: Wenn der FI-Schalter nach Regen oder bei feuchtem Wetter auslöst, könnte Wasser in Außensteckdosen eingedrungen sein.
Wie du die Ursache selbst eingrenzen kannst
Schritt 1: Alle Geräte vom Netz trennen
Ziehe alle Stecker aus der Steckdose und schalte die Sicherung wieder ein. Bleibt sie oben, liegt das Problem wahrscheinlich an einem der Geräte.
Schritt 2: Geräte einzeln anschließen
Schließe die Geräte nacheinander wieder an. Sobald die Sicherung wieder auslöst, hast du die Ursache gefunden. Wichtig: Nicht weiter benutzen, sondern prüfen oder reparieren lassen.
Schritt 3: Sichtkontrolle der Steckdosen
Prüfe, ob Steckdosen verschmort, locker oder feucht sind. Gerade in Küche, Bad oder Außenbereich ist das keine Seltenheit.
Welche Arten von Sicherungen gibt es?
- Leitungsschutzschalter (LS-Schalter)
Diese Sicherungen findest du in jedem modernen Sicherungskasten. Sie schützen Leitungen vor Überlastung und Kurzschluss. Wenn zu viel Strom fließt, lösen sie mechanisch aus und unterbrechen den Stromkreis.
- FI-Schalter (Fehlerstromschutzschalter)
Sie dienen dem Personenschutz. Der FI-Schalter erkennt, wenn Strom aus dem Stromkreis austritt – z. B. bei einem defekten Gerät – und unterbricht die Stromversorgung blitzschnell.
- Kombischutzschalter (FI/LS)
Diese Sicherungen vereinen die Funktion von FI-Schalter und Leitungsschutzschalter in einem Bauteil – platzsparend und effizient.
- Schmelzsicherungen
Sie bestehen aus einem Draht, der bei Überlastung durchschmilzt und so den Stromkreis unterbricht. Heute sind sie eher in älteren Gebäuden zu finden.
- Gerätesicherungen
In vielen Haushaltsgeräten wie Mikrowellen oder Ladegeräten befinden sich kleine Glas- oder Keramiksicherungen, die bei Defekten den Stromfluss unterbrechen.
Wann du einen Elektriker rufen solltest
Sobald du die Ursache nicht eindeutig identifizieren kannst oder die Sicherung auch ohne eingesteckte Geräte auslöst, ist fachmännische Hilfe gefragt. Ein Elektriker kann mit speziellen Messgeräten den Stromkreis prüfen und gezielt nach Kurzschlüssen, Überlastungen oder Isolationsfehlern suchen.
So vermeidest du zukünftige Stromprobleme
- Sicherungen und Stromkreise beschriften
Oft weiß man nicht, welche Sicherung zu welchem Raum oder Gerät gehört. Eine saubere Beschriftung spart im Ernstfall Zeit und Nerven.
- Keine Billigprodukte verwenden
Günstige Mehrfachsteckdosen ohne Prüfzeichen (z. B. VDE oder GS) können überhitzen oder durchschmoren. Nutze hochwertige Produkte mit Kurzschluss- und Überspannungsschutz.
- Regelmäßige Kontrolle
Prüfe Steckdosen, Leitungen und große Elektrogeräte regelmäßig auf Geräusche, Geruch oder sichtbare Schäden. Lieber einmal zu viel kontrolliert als zu wenig.
Strom sparen durch klugen Einsatz von Elektrogeräten
Sicherungen dienen dem Schutz, aber auch dein Stromverbrauch kann sich reduzieren, wenn du bewusster mit Strom umgehst:
- Nutze Zeitschaltuhren für Elektrogeräte.
- Trenne Stand-by-Geräte komplett vom Strom.
- Verwende smarte Steckdosen zur Überwachung von Energieverbrauch.
Stromausfall oder nur eine rausgeflogene Sicherung?
Manchmal ist es gar nicht die eigene Sicherung, sondern ein Stromausfall im Netz. Prüfe, ob Licht in anderen Räumen noch funktioniert oder ob auch Nachbarn betroffen sind. Im Zweifel hilft ein Blick ins Kundencenter deines Stromanbieters.
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Fazit: Nicht ignorieren, sondern handelnEine rausfliegende Sicherung ist nie grundlos. Ob Überlastung, Kurzschluss oder Fehlerstrom – die Ursachen können vielfältig sein, aber mit etwas Know-how und Vorsicht lassen sie sich gut eingrenzen. Und wenn du dir unsicher bist, hilft der Fachmann weiter. So stellst du sicher, dass deine Stromversorgung nicht nur funktioniert, sondern auch sicher bleibt.